Rita’s Geschichte

Reisen, Organisieren und meine Familie

Ich bin Riteli.

… so nennen mich meine Freunde. Ich bin als zweitältestes von 7 Kindern auf dem elterlichen Bauernhof in der Ostschweiz aufgewachsen. Das frühe Leben hat uns gelehrt, dass Fleiss, Zuverlässigkeit, weise Voraussicht, Bescheidenheit und Zusammenhalt wichtig sind. Unsere Eltern haben mir und meinen sechs Geschwistern trotz Entbehrungen ermöglicht, unsere beruflichen Träume zu erfüllen. Die weiteste Reise führte uns Kinder ins Toggenburg, der Heimat unseres Vaters – aber ich träumte schon früh von der grossen, weiten Welt und verschlang fest jedes Buch aus der Dorfbibliothek.

Die Lehrzeit bei Swissair war ungemein spannend – damals musste ein/e Luftverkehrsangestellte/r der Swissair alle Arbeiten am Flughafen kennen. Der Flughafen Zürich war 1974 noch klein, nur das Terminal A (Terminal 1) stand; das Terminal B wurde erst gebaut. Ich arbeitete in der Fracht (Import und Export), im Loadcontrol, auf dem Flugfeld und im Passagierdienst. Nach der Lehre bei Swissair verbrachte ich ein Jahr bei Swissair im Swiss House am Picadilly Circus in London. Wieder in Zürich wurde mir eine Stelle in der Telefonreservation angeboten – damals gab es noch kein Internet oder E-Mail, und alle Kunden und Reisebüros buchten per Telefon!

Durch meine Lehre bei Swissair hatte ich früh die Möglichkeit, in die Welt hinaus zu gehen. Ich habe dies ausgiebig genützt und dabei gerne auf damals nicht-populäre Reiseziele gesetzt. Die ersten Reisen mit einem „ID-90“ führten mich nach Liubljana, Israel und nach Istanbul. Sobald wir weltweite Reduktionen bekamen, wurden auch die Reiseziele exotischer. Mit einer Freundin reiste ich nach Peru und in den Amazonas. Wieder zurück hatte ich den Wunsch, Spanisch zu lernen. Damals bot Swissair im Rahmen eines Sparprogrammes unbezahlten Urlaub zu nehmen. Kurzentschlossen und ohne grosse Vorbereitung flog ich nach Antigua, Guatemala, suchte dort eine Gastfamilie und eine Schule. Das Land und die Leute gefielen mir so gut, dass ich Guatemala ein Jahr später bereiste, und noch Honduras anhängte.

Nach zwei Jahren bekam ich ein Angebot als Schalterangestellte im Luftreisebüro am Flughafen Zürich, und wurde kurz darauf zum Supervisor befördert. Am liebsten rechnete ich komplizierte Routings, dafür hatten wir dicke Schunken mit Tarifen und Regeln. Als Swissair in St. Gallen eine neue Verkaufsstelle eröffnete, gehörte ich zum Gründungsteam. Die Zeit bei Swissair war eine schöne Zeit, man kannte sich, wir haben viel miteinander unternommen – wir waren eine „Swissair-Familie“.

Unser Motto vom Grümpelturnier „MARRY ME FLY FREE“ hat Eitschpi ernst genommen – wir lernten uns 1982 kennen und lieben. Mit Eitschpi habe ich einen Partner fürs Leben gefunden, mit dem ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Entdecken teilen konnte, und der auch meine beruflichen Ambitionen unterstützte. Denn ich wollte trotz Kindern berufstätig bleiben. Eitschpi hat mir viele Jahre als perfekter Familienmann den Rücken frei gehalten.

Während unserer „Familienzeit“ habe ich bei einer global tätigen Versicherung in Marketing & Kommunikation und in der Eventorganisation gearbeitet. Ich durfte viele internationale Projekte im Corporate Design mitgestalten, u.a. ein Intranet entwickeln, weltweite Richtlinien für Drucksachen erstellen, usw. und war in der Eventorganisation tätig. Zum Beispiel organisierte ich einen Kundenanlass mit General Norman Schwarzkopf, oder überraschte eine Chinesische Delegation mit Alphornbläsern und Fahnenschwingern auf dem Rütli. Mein nächster Auftrag war es, für unsere internationale Kundschaft einen mehrtägigen Anlass in der Schweiz zu entwickeln. Diese wurde danach alle 2 Jahre durchgeführt wurde; ich selber war fünf Mal mit der Gesamtorganisation betraut (ausser für die Einladung der Referenten). Diese Konferenz mit rund 1000 internationalen Teilnehmern und hochkarätigen Referenten aus Politik, Wirtschaft oder Universitäten, z.B. Mikael Gorbatschow, Joschka Fischer, Prof. Hans Küng u.v.m. fand international Beachtung. Das alles zu einer Zeit, als es noch keine Handys gab, und noch lange nicht in jedem Büro – bei der ersten Konferenz auch nicht in meinem Büro – ein Computer stand, geschweige denn eine direkte Telefonlinie oder Internet. Da musste man sehr genau und vor allem verbindlich planen, und mein „Regiebuch“ war dick. Die Zeit war sehr intensiv, aber auch erfüllend. Mir war immer klar, dass ich später wieder in die Touristikbranche zurück möchte – viel weniger Lohn, aber auch viel weniger Hektik – und das Wichtigste: im Tourismus schlägt mein Herz.

In unseren späteren gemeinsamen Berufsjahren im Tourismus haben Eitschpi und ich uns perfekt gegenseitig ergänzt – und wir haben beide für unsere Tätigkeit gelebt. Mit Herzblut, unermüdlichem Einsatz und viel Idealismus haben wir unsere kleine Firma aufgebaut. Dies war nicht immer einfach. Trotzdem haben wir mit aller Kraft versucht, die Stürme zu umschiffen, was uns nicht immer gelungen ist. Unser erstes Ziel war es jedoch immer, die Reiseträume unserer Kunden zu realisieren.

Nun stehen wir an der Schwelle, ab 2020 unser gemeinsames Leben als Weltenbummler zu verbringen. Wir freuen uns sehr auf diese Zeit mit „viel Zeit“, und auch darauf, unsere Erlebnisse mit interessierten Menschen zu teilen.

Meine Verantwortung bei den SwissGreyNomads:
Ich bin der Navigator, und zuständig für unsere Reiseberichte, die Website und Social Media. Alles andere teilen wir spontan auf.

Mein Lieblingszitat – persönlich getestet und es stimmt!

Es gibt kein sichereres Mittel  festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen.

Mark Twain
Sicht auf die Golden Gate Bridge, San Francisco

2 Kommentare

  1. Liebe Monika
    Ja, das waren noch schöne Zeiten bei Swissair:-) Habe alte Fotos verlesen, und auch von uns (Thailand, Israel) noch gefunden.
    Das wäre doch toll, wenn wir uns irgendwo treffen würden. Auch du hast bald mehr Zeit!
    Lg Rita

  2. Hi zäme
    Könnt euch schon mal auf Besuch irgendwo auf der Welt vorbereiten!
    Schon bald bin ich auch „grau“.
    Jedenfalls werde ich auf eurer Seite präsent sein.
    Die Fotos haben mich schon ein wenig wehmütig gemacht- Swissair- du Schöne!
    Good luck.
    Wir sehen uns ja vorher noch.
    Lg Monika

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