Hei Norge – bis zum Traumziel Nordkapp

Zum Nordkapp 71° 10′ 21″ nördlicher Breite

Wir überqueren die Grenze nach Norwegen und sind unserem Wunsch, das Nordkapp, die Vesteralen und die Lofoten zu besuchen schon nah. Dass dies im Coronajahr möglich ist! Wir sind überglücklich. Takk Norge! Danke Norwegen!

Oxtindarna runt: Dieser 290 km lange Road trip über Schwedische und Norwegische Panoramastrassen ist bei Touristen sehr beliebt. Entlang der Route gibt es zahlreich alte Samische Siedlungen zu besichtigen und das Gebiet ist für ausgedehnte Wanderungen bekannt. Für Langdistanzen-Wanderer bietet sich in dieser Region der Kungsleden an, der Königsweg mit einer Länge von 425 km von Hemavan nach Abisko.

Route 806 – Villmarksvejen: Die Route 806 ist ein Teil der Oxtindarna Route und heisst Wildnisroute, in norwegisch Villmarksvejen. Es gefällt uns hier, die schmale Strasse führt auf und ab und gibt immer mal wieder den Blick frei auf den Rossvatnet-See. Wir erspähen ein schönes Plätzchen abseits der Strasse und lassen uns dort nieder. Dann unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang und tauchen kurz in den kühlen See ein. Aber nun heisst’s ab in den Camper – es ist frisch und windig. Leider regnet es dann am nächsten Tag, und so bleibt uns die wunderbare Aussicht auf der weiteren Fahrt auf dem Villmarksvejen verwehrt.

Nördlicher Polarkreis: Wir haben ausgerechnet, dass wenn wir in normalem Tempo nordwärts fahren, das Nordkapp noch vor Ende Juli erreichen und die Mitternachtssonne noch sehen können. Da es in den nächsten Tagen sowieso regnet, machen wir etwas längere Tagesetappen. So avisieren wir als nächstes den Artic Circle an.

Menschen und ihre Manieren: An Orten wie dem Arctic Circle sind leider immer Menschenmassen anzutreffen. Wir möchten uns nicht vorstellen, wie es in normalen Reisejahren vor Corona war. Und noch etwas nervt: warum nur müssen die Besucher überall ihre Steinmännchen bauen! Am Artic Circle gibt es Hinweistafeln, dass man dies unterlassen soll, weil a) dieser und viele andere Orte samische Kultstätten sind und b) weil die Flora in diesen Breitengraden sehr verletzlich ist. Das scheint die Besucher nicht zu interessieren, nein lieber noch schnell ein eigenes Steinmännchen, ein Selfie und weiter zum nächsten Ort, den man verschandeln kann. Wir werden solch rücksichtsloses Verhalten nie begreifen.

E6 – die Strasse in den Norden: Hier im Norden führt die E6 entlang dem Skandinavischen Gebirge, den Skanden, die auch die Grenze zwischen Norwegen und Schweden bilden. Wir machen schöne Tagesetappen, finden meist ruhige Übernachtungsplätze am Wasser (wegen dem täglichen Bad) und suchen auch hier so ein Mal pro Woche einen Campingplatz auf. Frei stehen ist wegen der Topografie teilweise etwas schwieriger als in Schweden, wo es unendliche Wälder und Hochebenen hat.

E69 – Olderfjord zum Nordkapp: Rund 20 km vor Olderfjord haben wir gestern übernachtet. Und nun steht er da: der Wegweiser: Nordkapp 129 km. An der „Best“-Tankstelle mit Laden auf der linken Strassenseite machen wir einen Stopp, bevor wir die Etappe in Angriff nehmen. Der unscheinbare Coop birgt ungeahntes: sicher ein Drittel des kleinen Ladens ist mit Wolle und Strickanleitungen belegt. Mein Herz schlägt höher, früher hatte ich sehr viel gestrickt. Nur so viel: auf dem Rückweg vom Nordkapp werde ich mich eindecken und heute, wo ich dies erzähle, ist mein Norwegerpulli schon mehrmals getragen.

Weiter zum Nordkapp auf der E69: Wir haben so was von Glück. Bei bestem Reisewetter fahren wir die nördlichste Halbinsel des europäischen Festlandes, die Nordkinnhalbinsel (höchster Punkt 486m) nordwärts. Die teilweise enge Strasse verläuft meist direkt entlang dem Porsangerfjord. Wir halten hie und da für ein Foto und sind erstaunt über die perfekten Badestrände, die wir vorfinden. Eitschpi kann natürlich auch hier auf ein Bad nicht verzichten. Ein Highlight ist auch der rund 7 km lange Nordkapptunnel am Kälfjord, der die Nordkinnhalbinsel mit der Mageroya Insel verbindet. Bald kommt rechts die Abzweigung nach Honningsvag mit einem hübschen Fischerhafen. Hier legen auch die Hurtigruten von/nach Kirkenes kommend an.
Von nun an geht es stetig aufwärts auf eine Hochebene der Mageroya Insel. Die Weite ist berauschend schön.

Ankunft am Nordkapp: Etwa um 17.00 Uhr treffen wir am Nordkapp ein und können sogar noch einen Park- und Übernachtungsplatz in der ersten Reihe belegen. Wir besichtigen die Ausstellung im Zentrum und auf dem Gelände. Der Eintritt ist happig, aber wir wollen dem Land im Coronajahr auch etwas Umsatz geben. Danach spazieren wir zurück zum Camper und kochen/geniessen unser Nachtessen bei angenehmen Temperaturen vor unserem Camper.

Mitternachtssonne am Nordkapp: Es ist der 28. Juli und wir können die Mitternachtsonne sehen. Eine einzigartige und unvergessliche Szenerie.

Sonnenuntergang und Sonnenaufgang: Mitternachtssonne 0h00

Rückfahrt vom Nordkapp: Am nächsten Morgen geht es wieder südwärts. Der Beitrag folgt demnächst. Vielen Dank für dein Interesse.

2 Kommentare

  1. Liebe symphathische Swissgreynomads
    Wunderbare Bilder von Norwegen! Wir durften die eine Nacht am Nordkapp gleich neben euch nächtigen und ihr habt unvergessliche Fotos von uns beim Globus gemacht. Vielleicht könnt ihr euch noch wage an uns, die Schweizer Familie mit den drei Kindern, erinnern? Ab und zu schauen wir auf eurer Seite vorbei um zu sehen, wo ihr auf dem Weg um die Welt aktuell seid.
    Wir wünschen euch viele unvergesseliche Erlebnisse und dass euch bald keine Grenzen mehr gesetzt werden. Ihr seid richtig cool!
    Herzliche Grüsse aus Nidwalden
    Ivo und Manuela Krummenacher mit Lilly, Henry und Morris

    • Liebe Familie Krummenacher. Ja, auf jeden Fall erinnern wir uns an euch! Wir hatten ja auch eine grandiose Naturvorstellung Ende Juli 2020 am Nordkapp. Das in Fotos als Erinnerung festhalten zu können, auch für eure Kinder, ist schon etwas Spezielles. Wir sind zur Zeit noch in Andalusien, werden jedoch bald nordwärts durch Spanien aufbrechen. Herzlichen Dank, wenn ihr uns weiterhin auf unserer Website folgt. Liebe Grüsse Rita und Eitschpi

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