Kvaløya, Senja und Lofoten

Inselwelt von Nordnorwegen

Nordkapp bis Tromsø: Wir haben die „Vorstellung der Mitternachtssonne“ sehr genossen. Grosser Applaus! Auf der gleichen Strecke wie wir gekommen sind, fahren wir auf der Halbinsel langsam zurück. Wir übernachten auf einem Parkplatz direkt am Fjord und stellen unser Tischchen für das Frühstück in die Sonne. Rentiere treffen wir nur wenige an, es ist ihnen zu warm. Darum suchen sie die letzten Schneefelder auf, die deshalb von Weitem wie getupft aussehen.

Wir verlassen die Nordkinnhalbinsel und fahren auf der E6 südwärts und dann Richtung Tromsø:
– E6 bis Olderdalen, und Fähre nach Lyngseidet. Übernachtung in der Natur an einem Bergsee.
– Tunnelsystem unter Tromsø durch und Vorräte auffüllen im Supermarkt
– Wegen Covid-19 besuchen wir keine Orte mit Massenansammlungen, und lassen somit auch die grösste und kulturell aktive Stadt Nordnorwegens Tromso aus.

Kvaløya: Die fünftgrösste Insel Norwegens liegt vor den Toren der Stadt Tromsø. Das Wetter ist wunderbar und wir wollen ein paar Tage ans Meer. Wir finden einen super Strand mit Campingmöglichkeiten (kein Strom, aber Grillstellen, Wasser und ein WC). Am Wochenende ist der Ort ein beliebtes Tagesausflugsziel für die Städter. Und dies, obwohl die Strasse sehr kurvig und schmal ist. Wir entfliehen den picknickenden Familien und machen eine Biketour zum Fischerörtchen Tomavik. Die direkte Distanz wäre gar nicht so weit, jedoch geht es rauf und runter und rund um Fjorde herum. Eine wunderschöne Landschaft.

Nach ein paar Tagen fahren wir über durch das Gebirge von Kvaløya zur kleinen Insel Sommarøy. Wir haben online die Fähre nach Senja für den nächsten Tag gebucht, und übernachten auf einem Camper-Standplatz. Dieser ist am Abend dann recht voll – hier konzentrieren sich halt die Reisenden ab/nach den bekannten Inseln Senja, Andoya und Lofoten.

Senja, die zweitgrösste Insel Norwegens: Die ruhige Fährüberfahrt von Brensholmen nach Botnhamn dauert nur etwa 45 Minuten, aber leider fängt es schon bald an zu regnen. Unberührte Wildnis und Nationalparks erwarten uns. Wir wollen hier auch wandern, und zwar im Anderdalen Nationalpark. Zuerst erkunden wir jedoch über die Landschaftsroute den Norden und Westen der Insel. Die Tunnels sind eng, die Landschaft verregnet, die Aussicht getrübt. Schade. Später im Anderdalen Nationalpark scheint dann wieder die Sonne, und wir können aktiv und outdoor leben.

Senja bis Harstad: Geplant war anschliessend mit der Fähre von Gryllefjord (Senja) nach Andoya (Vesteralen) zu fahren. Leider war diese dann defekt mit ungewisser Dauer, und wir hatten nicht so Lust bei strömendem Regen auszuharren. So haben wir eine alternative Route gewählt. Zurück über die Insel Senja ging es nach Finnsnes, dann auf der 84 und 848 über die Inseln Andørja und Rolla und weiter bis Harstad. Die Strecke ist interessant zu fahren, durch ländliches Gebiet und kleine Dörfer, über leere Landstrassen, Brücken und spannend, durch den einröhrigen, 3396 langen Ibestad Tunnelen, einen Strassentunnel zwischen den Inseln Andørja und Rolla.

Elgsenes in der Umgebung von Harstad: Wir haben gelesen, dass Elgsnes am Andfjorden seit der älteren Steinzeit besiedelt war. So entstand auch ein wichtiger Handelsposten. Mit der Erstarkung von Harstad ging dessen Wichtigkeit zurück und heute ist nur das Hauptgebäude der alten Siedlung zurückgeblieben. Auf dem Gelände wurden zahlreiche äusserst interessante Ausgrabungen gemacht.
Da wollen wir hin. Die Fahrt über die schmale Halbinsel an den Andfjorden ist malerisch, Schafe entlang der Strasse, grüne Wiesen und Berge und Fjorde mit atemberaubender Aussicht. Wir parkieren oberhalb einer hufeisenförmigen Sandbucht. Ein tolles Fotosujet. Leider weist eine Tafel darauf hin, dass Baden zur Zeit verboten ist. Warum wohl? Eventuell wäre dies vom Hofgebäude her möglich? Kein Problem, wir baden später. Wir wollen erst noch ganz zum äussersten Punkt gehen, um die Aussicht zu geniessen. Der Spitz muss auch in jüngerer strategisch wichtig gewesen sein. Wir finden einen recht grossen Bunker. Nach dieser interessanten Besichtigung fahren wir zurück und weiter dem Fjord entlang nach Revsnes – dabei passieren wir sogar Weinanbaugebiet! Von Revsnes setzen wir mit der Fähre über nach Flesnes.

Und jetzt auf die Lofoten: Wir sind gespannt auf die Lofoten, und hoffen, dass das Wetter (August) noch etwas besser wird. Die Fischerdörfchen, die wir aus den Katalogen und Dokumentationen kennen, sind nun halt für uns nicht so bunt, nicht so fröhlich. Wir wollen die Lofoten von Nord nach Süd mit zahlreichen Sidetrips besuchen, und dann relativ zügig von Süd nach Nord wieder zurück. Das Zusammenspiel von Meer, spitzen Bergen, Fischerdörfchen und Stränden mit kristallklarem Wasser sind beeindruckend. Hier ein paar Eindrücke für euch:

Was uns jedoch sofort nicht so gefällt: hier hat es wieder mehr Touristen, Wohnmobile mit Deutschen und Norwegischen Kennzeichen, wenige Finnen und Schweizer. Wir möchten uns nicht vorstellen, wie das in normalen Reisejahren ist. Denn wir haben ja jetzt keine Kreuzschiffe, kaum internationalen Tourismus, keine Busreisenden. Wäre das so, wären wir gerade wieder umgekehrt!
Finden wir trotzdem versteckte Plätzchen? Alle Hot Spots, zig-mal in den Sozialen Medien hochgelobt und empfohlen, wählen wir nie als Übernachtungsort. Und so haben wir trotzdem noch tolle Eindrücke, und dazu natürlich die einzigartige Landschaft.

Moskenes – starke Wetterstimmung

Auf dem Rückweg von Süd nach Nord besuchen wir noch das LOFOTR Wikingermuseum. Eindrücklich und empfehlenswert.

Infos zum Wikingermuseum findest du hier: https://www.lofotr.no/en/

Narvik: Nun haben wir das nächste Ziel vor Augen. Mit zwei-drei Übernachtungen unterwegs erreichen wir Narvik, und besuchen dort das Narvik Kriegsmuseum.

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